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Die Saga des Cheat Masters

  • von PLITCH
  • 13.04.2023

Die Geschichte des Cheat Masters begann an einem kalten Wintertag im Jahr 1995. Wo? Zu Hause. Ein kleiner Junge schaltete ein 5 Jahre altes SNES ein, um eine Runde International Superstar Soccer Deluxe zu spielen, und gab ein paar simple Befehle ein.

Hoch, Hoch, Runter, Runter, Links, Rechts, Links, Rechts, B, A.

ZACK!

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Screenshot: International Superstar Soccer Deluxe, Publisher: Konami

Plötzlich verwandelten sich die Schiedsrichter in Hunde, die Menge tobte, und das Leben des Jungen war für immer verändert. Das war das erste Mal, dass PLITCH-Mitbegründer Christian Jänicke einen Cheat-Code ausprobierte, und es war der Beginn einer lebenslangen Mission, Videospiele unterhaltsamer zu machen, ein Code nach dem anderen.


Was hat ihn dazu inspiriert, Cheats zu erstellen?

„Ich wollte ein Spielerlebnis schaffen, das zu mir passt, unabhängig davon, ob der Entwickler des Spiels mir das bereits ermöglicht“, sagt Jänicke.

„Wenn ich Geld für ein Spiel ausgebe, dann möchte ich das Spiel auch in vollem Umfang genießen können und nicht an bestimmten Stellen hängenbleiben. Diese Probleme hatte ich um die Jahrtausendwende mit einigen SNES- und PC-Spielen, was ich als eine Verschwendung meines Taschengeldes und auch meiner Zeit empfand.“

Diese Leidenschaft brachte Jänicke dazu, sein Hobby zum Beruf zu machen und mit Anderen auf eine Weise zu arbeiten, die ihm Spaß macht. Es ist eindeutig, dass es das ist, was PLITCH antreibt – Jänickes Fokus darauf, das Beste aus begrenzter Zeit zu machen.

Jänicke findet, dass es frustrierend sein kann, wenn man immer wieder bei demselben Endgegner stirbt, vor allem, wenn man nur eine Stunde Spielzeit zur Verfügung hat. Das kann sogar dazu führen, dass man das Spiel frustriert beendet. Außerdem hebt er hervor, dass PLITCH als barrierefreies Tool noch weiter gehen kann und will.

„Es ist wichtig, sich bei dieser Diskussion bewusst zu machen, dass nicht alle Menschen aufgrund ihres Berufs oder ihrer körperlichen Voraussetzungen über die nötige Freizeit verfügen“, sagt Jänicke.

„Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er die ultimative Herausforderung im Single-Player sucht (und dementsprechend haben wir auch Möglichkeiten, den Schwierigkeitsgrad des Spiels mit unseren Hardcore-Cheats zu erhöhen) oder einfach ein alternatives, vielleicht etwas entspannteres Spielerlebnis.“


Der Anfang von PLITCH

Jänickes Liebe zu Cheats, gepaart mit seiner Mission, Menschen dabei zu helfen, das Beste aus ihren Spielen herauszuholen, ist, was ihn dazu führte, PLITCH zu gründen.

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat sich PLITCH auf über 39.800 Codes für über 3.000 Spiele erweitert. Aber ein Cheat Master zu sein, ist kein Zuckerschlecken. Da die Industrie sich immer mehr auf Patches ausrichtet, ist es somit schwerer geworden, Cheats zu erstellen.

„Früher gab es keine Updates oder maximal 2-3 pro Spiel im Laufe von Monaten bis hin zu Jahren“, erklärt Jänicke. „Heute ist es ganz normal, dass Spiele wöchentlich oder sogar täglich aktualisiert werden, manchmal sogar mehrmals am Tag.

Zusammen mit einer immer größeren Anzahl von Spiel-Releases ist auch unsere Arbeitsbelastung im Vergleich zu früher immens gestiegen. Also mussten wir Mittel und Wege finden, um dieses Pensum zu stemmen.“

Um dieses zusätzliche Arbeitsaufkommen zu bewältigen, wächst PLITCH stetig und hat seit seiner Serie-A-Finanzierungsrunde Ende 2020 fünf neue Vollzeit angestellte Mitarbeiter eingestellt. Die größte Hürde, mit der sie täglich konfrontiert werden, ist die negative Wahrnehmung, die mit dem Wort „Cheat“ einhergeht, insbesondere im Kontext von Videospielen.

„Die meisten Spieler relativieren ihre negative Grundeinstellung zum Thema Trainer“, sagt Jänicke.

„Aber in Wirklichkeit sind sie gegen Multiplayer-Cheats, gegen die wir ja auch sind. PLITCH ist und bleibt auf den Einzelspielermodus fokussiert, und unser Ziel ist es, Spiele für unsere Nutzer angenehmer zu machen, ohne den Spielspaß anderer Spieler zu ruinieren.“


Die Zukunft von PLITCH

Was die Zukunft von Cheats und PLITCH angeht, so wünscht sich Jänicke, dass die Software auch für Konsolenspieler zugänglich wird, nicht nur wegen der exklusiven Spiele, sondern auch wegen der verschiedenen Gameplay-Möglichkeiten. 

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Die Zukunft des Konsolen-Gamings?

„Es gibt sowohl exklusive Spiele (z.B. Bloodborne), die mit Cheats durchaus Spaß machen könnten, als auch Spieler, die einfach keinen Gaming-PC haben und nur von ihrer Konsole aus spielen können“, so Jänicke.

„Ich finde auch Spiele mit Koop-Funktionen sehr interessant und würde gerne Koop-Spielerlebnisse mit Cheats anbieten. Solange man nicht gegeneinander, sondern miteinander spielt, spricht nichts dagegen, bei dieser Form des Multiplayers das Cheaten zuzulassen, solange jeder darüber im Bilde ist.“

Wenn Jänicke auf seine über 20-jährige Karriere als Cheat Master zurückblickt, ist seine Begeisterung für sein Hobby jedoch ungebrochen. Tatsache ist, dass Jänicke seine Liebe zu Cheats zum Beruf gemacht hat, was die meisten Menschen nicht von sich behaupten, geschweige denn sich überhaupt vorstellen können.

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Christian Jänicke beim Erstellen von Cheat-Codes in seinem Schlafzimmer, ca. 2003, koloriert

„Es ist wirklich klasse“, sagt Jänicke. „Es gibt ganz klar sowohl eine gute als auch eine schlechte Seite, aber mir macht es Freude. Ich bin gesegnet und fühle mich geehrt, ein Cheat Master zu sein. Ich bin gespannt darauf, wie wir die Zukunft des Cheatens spannend, moralisch und unterhaltsam gestalten können.“